DAAB Urtikaria

Was ist Urtikaria

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Auslöser der Nesselsucht

Während bei der akuten Urtikaria selten nach den genauen Ursachen geforscht wird, sollte bei einem chronischen Verlauf eine gründliche Suche nach Auslösern und Ursachen Bestandteil der Therapie sein. Es ist bekannt, dass die chronische Urtikaria Jahre und manchmal Jahrzehnte andauern kann, gelegentlich durch eine schwere Grunderkrankung ausgelöst wird und häufig nicht ohne die andauernde Einnahme von Juckreiz unterdrückenden Medikamenten auszuhalten ist.  Die verschiedenen Formen der Nesselsucht können in drei große Gruppen eingeteilt werden.

  • Spontane Urtikaria
  • Physikalische Urtikaria
  • Cholinergische und Kontakt-Urtikaria

Die Spontane Urtikaria-Form ist die häufigste Form der Nesselsucht. Der Begriff „spontan“ beschreibt das plötzliche Auftreten der Beschwerden ohne erkennbaren Grund. Auslöser und Ursache sind im ersten Moment nicht ersichtlich. Hält die spontane Urtikaria nur einige Tage an, spricht der Arzt von einer akuten spontanen Urtikaria. Bei längerem Krankheitsverlauf ist es die chronisch spontane Urtikaria (csU)

Auslöser für eine Spontane Urtikaria können sein:

  • Unverträglichkeit von körpereigenen Stoffen (so genannte Autoreaktivität)
  • Chronische Infekte (z.B. versteckte Infekte des Verdauungstraktes, der Nasennebenhöhlen, der Rachenmandeln etc.)
  • Intoleranzen gegen Nahrungsmittelzusätze (z.B. Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe) oder Medikamente
  • Andere Auslöser, die allerdings selten auftreten, wie zum Beispiel Allergien auf Nahrungsmittel, Pollen, Tierhaare etc.

Eine weitere Gruppe sind die physikalischen Urtikaria-Formen. Dazu gehören solche Erkrankungen, bei denen Symptome nur nach Kontakt mit bestimmten physikalischen Reizen auftreten. Diese Reize können durch Wärme, Kälte, Druck oder Vibration entstehen.

Eine sehr seltene Form der physikalischen Urtikaria ist die Wärmeurtikaria, bei der eine passive Erwärmung der Haut rasch zu Juckreiz, Rötung und Quaddelbildung führt. Typische Auslösesituationen sind heiße Bäder, Saunabesuche, heiße Getränke

oder Speisen sowie Sonnenbaden. Die auslösende Temperatur liegt meist zwischen 38 und 41°C und die Beschwerden lassen sich im Provokationstest durch ein warmes Armbad hervorrufen.

Die Kälteurtikaria gehört zu den häufigeren Formen der physikalischen Urtikaria und kommt nicht nur in kälteren Klimazonen, sondern auch bei uns und sogar in den Tropen vor. Neben niedrigen Temperaturen kann auch ein relativer Temperaturabfall für die Auslösung der Beschwerden entscheidend sein. Die Haut oder Schleimhäute reagieren wenige Minuten nach Kontakt mit kalter Luft, kalten Flüssigkeiten oder kalten Gegenständen mit Juckreiz, Rötung und Quaddelbildung. Gelegentlich treten die Beschwerden aber auch erst mit Beginn der Wiedererwärmung auf. Großflächiger Kältekontakt, wie etwa beim Schwimmen in Seen oder anderen kalten Gewässern, kann zu urtikariellen Hauterscheinungen am ganzen Körper führen und mit Begleitsymptomen wie Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Blutdruckabfall und sogar Bewusstlosigkeit einhergehen. Ebenfalls gefährlich für Patienten mit Kälteurtikaria ist der Verzehr kalter Speisen oder Getränke, da es hierbei zu Schwellungen der Schleimhäute im Rachenbereich und damit zu Atemnot kommen kann.

Bei dieser häufigsten Form der Urtikaria kommt es innerhalb von wenigen Minuten nach Reiben und Kratzen zu einer etwas über die Auslösestelle hinausgehenden weißlichen Quaddel mit deutlicher Umgebungsrötung und starkem Juckreiz. Wie genau das Reiben der Haut die Hautmastzellen (Allergiezellen der Haut) zur Freisetzung des Allergiebotenstoffs Histamin stimulieren, ist nicht bekannt.

Als letzte Variante seien die cholinergische Urtikaria und die Kontakturtikaria genannt. Erstere wird ausschließlich durch eine Erhöhung der Körpertemperatur ausgelöst, etwa durch ein heißes Vollbad, durch körperliche Anstrengung, den Genuss von scharf gewürzten Speisen oder bei Aufregung.

Bei dieser Form treten die typischen juckenden Quaddeln immer dann auf, wenn es zu einer Erhöhung der Körperkerntemperatur kommt. Am häufigsten ist dies beim Sport der Fall. Aber auch Aufregung, der Genuss stark gewürzter Speisen oder eine passive Erwärmung, wie z.B. durch eine heiße Dusche oder einen Saunabesuch kann Beschwerden auslösen. Die Symptome dieser Urtikariaform, die auch Schwitzurtikaria oder Wäremreflexurtikaria genannt wird, unterscheiden sich von denen anderer Formen. So sind die zwischen 2 und 20 Minuten nach Erhöhung der Körperkerntemperatur auf gerötetem Grund auftretenden Quaddeln in der Regel nur etwa stecknadelkopfgroß und erscheinen häufig zuerst im Oberkörper-/Hals-Bereich. Sie können allerdings auch zu größeren Quaddeln zusammenfließen. Interessanterweise kommt es nach Auftreten eines Schubes häufig zu einer sogenannten Refraktärperiode, d.h. 8-24 Stunden nach dem Auftreten der Quaddeln ist ein weiterer Schub unmöglich, auch wenn die bekannten Auslösefaktoren erneut einwirken.

Bei der Kontakturtikaria reicht, wie der Name schon sagt, der Kontakt der Haut mit bestimmten Stoffen, wie Nahrungsmitteln, Pflanzen oder Kosmetika aus. Bei dieser Urtikariaform bilden sich die flüchtigen Quaddeln nur nach dem Kontakt der Haut mit bestimmten Substanzen. Diese bleiben dabei in aller Regel auf den Ort der Einwirkung beschränkt. Daher lassen sich anhand der Form der entstehenden Quaddeln (Auflagefläche) gelegentlich Rückschlüsse auf den Auslöser ziehen. Die Kontakturtikaria kann allergisch bedingt sein, z.B. nach Kontakt mit Lebensmitteln oder Kosmetika. Häufiger ist die nichtallergische Reaktion nach Kontakt mit Brennnesseln, Raupengift oder Quallen.

Bei der Lichturtikaria entstehen die typischen Quaddeln und der Juckreiz nach Einwirkung von Licht, insbesondere Sonnenlicht. Die Lichturtikaria ist deshalb im allgemeinen Sprachgebrauch auch unter dem Namen "Sonnenallergie" bekannt. Gelegentlich tritt sie als Folge einer anderen Erkrankung oder bei Einnahme bestimmter Medikamente, wie z.B. Antibiotika, oder auch nach äußerlich angewandten Substanzen, wie z.B. teerhaltige Salben, auf. Wird das Medikament nicht mehr eingenommen oder angewendet, verschwinden die Symptome meist innerhalb weniger Tage. Wie bei den anderen Formen gibt es zurzeit auch keine anerkannt wirksame Therapie, die die Ursache der Erkrankung bekämpft. Daher versucht man, entweder den Ausbruch der Urtikaria durch Lichtschutz zu verhindern oder die Symptome zu mildern. Eine relativ einfache Möglichkeit, sich vor der Sonneneinwirkung zu schützen, sind Sonnenschutzcremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor und Breitbandfilter.

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